Javier Marías

spanischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler; einer der bedeutendsten und meistgelesenen spanischen Autoren der Nach-Franco-Ära; Werke: Romane, Erzählungen, Essays, Kolumnen, u. a. "Mein Herz so weiß","Dein Gesicht morgen" (Trilogie), "Die sterblich Verliebten", "Berta Isla", "Tomás Nevinson"

* 20. September 1951 Madrid

† 11. September 2022 Madrid

Herkunft

Javier Marías Franco wurde 1951 in Madrid als Zweitjüngster von fünf Söhnen geboren. Sein ältester Bruder starb, bevor M. geboren wurde. Seine Mutter war Lehrerin. Sein Vater, der Philosoph Julian Marías (1914-2005), wurde als Franco-Gegner zu Ende des Spanischen Bürgerkriegs 1939 denunziert. Er war monatelang inhaftiert und hatte anschließend Lehrverbot an der Universität. Die Familie lebte während M.s Kindheit bis 1959 überwiegend in den Vereinigten Staaten, wo der Vater u. a. in Yale lehrte, deswegen wuchs M. zweisprachig auf. Nach eigener Aussage hatte er "eine normale spanische Kindheit" (vgl. Interview unter www.thewhitereview.org, Nov. 2013).

Ausbildung

M., der bereits im Alter von elf Jahren erste Texte schrieb, studierte nach dem Schulabschluss 1968-1973 Philosophie und Literaturwissenschaften an der Universität Complutense Madrid, wobei er sich auf englische Philologie spezialisierte. Während seines Studiums gehörte er als Gegner des Franco-Regimes einer kommunistischen Gruppierung an, distanzierte sich aber später von ...